Direktwahl zum Landrat des Lahn-Dill-Kreises

Am 09. Juni 2024 erfolgt die Direktwahl zum Landrat des Lahn-Dill-Kreises.

Damit die Wählerinnen und Wähler „unseres“ Landkreises eine verantwortungsvolle Wahlentscheidung treffen können, haben wir an drei Kandidaten einen Wahlprüfstein verschickt und um Beantwortung gebeten. Dieser Wahlprüfstein thematisiert speziell die Reaktivierung der Dietzhölztalbahn.

Die Anordnung der Antworten orientiert sich an der alphabetischen Reihenfolge.

Wir hoffen, dass auch auf Grundlage dieser Informationen eine verantwortungsvolle Wahlentscheidung getroffen werden kann.


CDU

Kandidat: Carsten Braun

Ich danke Ihnen für die Gelegenheit, Ihre zum Thema „Reaktivierung der Dietzhölztalbahn“ an mich gerichtete Frage zu beantworten.

Mir liegt am Herzen, dass Menschen in der Region möglichst gut angebunden sind und dabei möglichst wenig unter Verkehr und Verkehrslärm leiden. Dazu braucht es sowohl Straßen als auch Schienenwege. Deshalb unterstütze ich die Bemühungen zur Realisierung der Umgehungsstraße für Frohnhausen und Wissenbach.

Das ist jedoch in meinen Augen kein Argument gegen die Bahn. Vielmehr sollte im Mittelpunkt stehen, wie es gelingt, sowohl die Umgehungsstraße als auch die Reaktivierung der Dietzhölztalbahn umzusetzen – gegebenenfalls sogar in einem gemeinsamen Trassenkorridor.

Mir ist dabei besonders wichtig, dass Infrastrukturprojekte keinen Streit und Konflikte in die Dörfer tragen. Daher würde ich als Landrat zunächst alle Akteure an einen Tisch einladen und gemeinsam erörtern, ob es Möglichkeiten gibt, die Themen Umgehungsstraße und Bahn-Reaktivierung zusammenzudenken.

Studien aus anderen Regionen zeigen, dass Bahn-Reaktivierungen einen erheblichen Gewinn für die Regionalentwicklung sowie das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum bedeuten können. Es gilt, genau hinzusehen. Und wenn das Fahrgastpotenzial von über 2000 Fahrgästen tatsächlich realistisch ist, hat die Reaktivierung der Dietzhölztalbahn objektiv die Chance verdient, denn gegenüber der ersten Vorstudie haben sich die Rahmenbedingungen für die Schiene erheblich verändert:

Durch das Deutschlandticket ist das Interesse am ÖPNV gestiegen, zudem haben sich die Förderbedingungen durch Bund und Land deutlich verbessert. Solche Infrastrukturinvestitionen können, wenn sie volkswirtschaftlich sinnvoll sind, nahezu vollständig durch Bund und Land finanziert werden.

Wenn die Chance besteht, millionenschwere Investitionen in die Region zu holen und die Anbindung nachhaltig zu verbessern, sollte sowohl der Bau der Umgehungsstraße als auch die Reaktivierung der Dietzhölztalbahn vorangetrieben werden. Denn die Verkehrspolitik der Zukunft darf sich nicht in der Frage „Straße oder Schiene“ erschöpfen, sondern muss „Straße und Schiene“ zusammen denken und dafür sorgen, dass der ländliche Raum nicht abgehängt wird.


SPD

Kandidat: Frank Inderthal

Für die Möglichkeit zur Reaktivierung der Dietzhölztalbahn Stellung zu nehmen, bedanke ich mich herzlich.

Hierzu möchte ich gerne zunächst auf die Situation der Solmsbachtalbahn eingehen, die mir als Bürgermeister in Solms sehr gut bekannt ist und die eine ganze Reihe von Parallelen aufweist.

Die Stilllegungen der Solmsbachtalbahn wie auch der Dietzhölztalbahn waren jeweils aus heutiger Sicht ein großer Fehler. Möglichkeiten der umweltfreundlichen Mobilität wurden damit genommen und gleichzeitig der Bedarf an individueller Mobilität gesteigert. Die Folge waren hier wie dort umso mehr Autos und LKW, die heute immer mehr als Belastung empfunden werden.

Wenn nun über die Reaktivierung dieser Strecken nachgedacht wird, ist das zu begrüßen.

Gerade für die Stadt Solms sehe ich große Chancen, wenn dies gelingen würde. Natürlich spielen die zu erwartenden Kosten der Reaktivierung eine große Rolle. Diese können ja auch relativ gut bestimmt werden. Was viel schlechter zu bemessen ist, ist der zu erwartende Nutzen.

Hier gehen dann auch die Meinungen stark auseinander. Ich befürworte daher ausdrücklich, dass bei der Solmsbachtalbahn hier die Machbarkeit erneut geprüft wird, um dann möglichst frei

Für die Dietzhölztalbahn verhält es sich aus meiner Sicht ebenso. Gemeinsam an einem Tisch sitzen und ohne Vorfestlegungen auf die Untersuchung schauen, mit gleichem Blick auf die Chancen wie auf die Risiken. Für dieses Vorgehen werde ich mich als Landrat einsetzen, sofern ich die Wählerinnen und Wähler mit das Vertrauen aussprechen.


Die PARTEI

Kandidat: Christopher-Ray Lenz

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Verantwortlich für die redaktionelle Zusammenstellung, nicht für die Inhalte der Antworten.

Dietzhölztalbahn e.V., Vorstand, An der Burg 6, 35716 Dietzhölztal

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